Eine von der europäischen Gesellschaft für Kardiologie am 25.08.2023 im European Heart Journal veröffentlichte neue Leitlinie zur infektiösen Endokarditis ermahnt Patienten mit Herzerkrankungen, auch Patienten, die einen Herzschrittmacher benötigen, dringend zu einer gute Mund-und Hauthygiene, um seltene, aber potenziell tödliche Infektionen der Herzinnenhaut und der Herzklappen zu vermeiden.
Patienten mit Herzklappenerkrankungen oder früheren Herzklappenoperationen sollten besonders sorgfältig auf die Vorbeugung und dem Erkennen von Symptomen bei der infektiösen Endokarditits achten. Eine infektiöse Endokarditis kann auftreten, wenn Bakterien oder Pilze in den Blutkreislauf gelangen, zum Beispiel durch Hautinfektionen, zahnärztliche Eingriffe oder Operationen. Die Infektion kann zur Zerstörung der Herzklappe und zu Abszessen führen, in schweren Fällen zu Herzversagen, skeptischem Schock und Schlaganfall.
Patienten, die eine frühere infektiöse Endokarditis hatten, Patienten mit Herzklappenprothesen, angeborenen Herzerkrankungen oder einem linksventrikulären Unterstützungssystem wird die prophylaktische Einnahme von Antibiotika vor oralen oder zahnärztlichen Eingriffen empfohlen. Orale Streptokokken, die bei mangelnder Mundhygiene und bei zahnärztlichen Eingriffen in die Blutbahn gelangen können, sollen durch Antibiotikaeinnahme abgetötet werden. Die Leitlinie empfiehlt Patienten mit mittleren bis hohen Risiko zweimal tägliches Zähneputzen und ein bzw. zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung.
Quelle: Medical Express / ESC Guidelines for the management of endocarditis, European Heart Journal (2023). DOI: 10.1093/eurheartj/ehad193