Eine Beobachtungsstudie zum Zahnputzverhalten von Kindern und Erwachsenen am Institut der Medizinischen Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in Kooperation mit der Zahnmedizin und ihrer Marburger Kollegin Dr. Jutta Margraf-Stiksrud Gießen ergab, dass trotz mehrmals täglichem Putzen der Zähne diese dabei nur selten sauber werden.
Die Vorgaben für gründliches Zähneputzen sind, dass die inneren Zahnflächen mit vertikalen Bewegungen und die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen geputzt werden. Schrubbende Bewegungen sollen nur auf den Kaufflächen durchgeführt werden.
Als typische Fehler wurde festgestellt, dass die Innenflächen zu kurz geputzt wurden oder die Innen- und Außenflächen geschrubbt wurden. Dies traf sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen zu.
Nur etwa 30 Prozent der Messstellen am Zahnfleischrand waren nach dem Putzen sauber; an mehr als Zweidrittel der Stellen war noch Plaque vorhanden.
Die Befunde weisen auf grundlegende Probleme bei der Vermittlung eines erfolgreichen Mundhygieneverhaltens durch Erwachsene auf die Kinder hin. Die Studie kam zu dem Schluss, dass auch Erwachsene Angebote zur Optimierung der Mundhygiene erhalten sollten, um diese dann besser anderen Kinder vermitteln zu können und sich besser vor Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches schützen zu können.
Quelle: Eidenhardt, Z., Ritsert, A., Shankar-Subramanian, S. et al. Tooth brushing performance in adolescents as compared to the best-practice demonstrated in group prophylaxis programs: an observational study. BMC Oral Health 21, 359 (2021). https://doi.org/10.1186/s12903-021-01692-z