Ratgeber: CMD Behandlung und CMD Symptome
CMD-Patienten sind oftmals hinsichtlich ihrer Schmerzen am Kiefer, Kiefergelenken, Gesicht, Schultern und Bewegungsapparat orientierungslos.
CMD Patienten (craniomandibuläre Dysfunktionen) sind oftmals hinsichtlich ihrer Schmerzen am Kiefer, Kiefergelenken, Gesicht, Schultern und Bewegungsapparat orientierungslos.
In meinem Buch CMD der falsche Biss
- CMD-Ursache fehlerhafte Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie
- Krankheitsfolgen
- Ursächliche Heilung
- Versorgungsmängel in der Zahnmedizin
beschreibe ich, was die CMD- Erkrankung ist, wie sie durch zahnärztliche Behandlungsfehler entstehen kann, welche gesamtkörperlichen Folgen ein falscher Biss verursachen kann; ich erläutere, warum psychotherapeutische Behandlungen die CMD nicht heilen können, und wie die CMD durch Bissumstellung ursächlich behandelt wird.
CMD was ist das?
Der Begriff Craniomandibuläre Dysfunktion setzt sich zusammen aus cranio – der Schädel und mandibula – der Unterkiefer. Also eine fehlerhafte Funktion zwischen Unterkiefer und Schädel. Mit dem Begriff CMD wird eine Vielzahl von Symptomen im Zahn-, Mund-, Kiefersystem (stomatognathes System) unterschiedlichster Ursachen beschrieben. Es ist ein Sammelbegriff für Schmerzen und/oder Dysfunktionen der Kaumuskulatur und/oder der Kiefergelenke und/oder Funktionsstörungen des Zusammenbisses.
Die CMD ist ein falscher Zusammenbiss
Die Hauptursache von CMD-Erkrankungen sind Schäden im Zusammenbiss, der sogenannten Okklusion. Im Biss kommt es auf eine Genauigkeit von ca. 0,02 mm, also ca. 2/100 mm an. Füllungen, Zahnersatz, Stellung und Form der Zähne müssen in dieser Präzision gefertigt sein, damit der Kiefer in seiner anatomisch richtigen Position ist und korrekte Bewegungen ausführen kann.
Fehler bei Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie können dazu führen, dass sich der Kiefer verlagert – nach rechts, nach links, nach hinten, nach vorne, zu niedrig wird oder zu hoch, und dann der Zusammenbiss nicht mehr passt.
Die CMD kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sodass der Patient keine oder nur geringe Beschwerden hat, bis hin zu Schwersterkrankungen.
Von einer CMD sind Millionen betroffen.
Mehr Info in meinem Buch CMD Der falsche Biss – CMD-Ursache fehlerhafte Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie -Krankheitsfolgen -Ursächliche Heilung – Versorgungsmängel in der Zahnmedizin
Ursache der CMD
CMD hat mit Zähnen zu tun. Die Hauptursache einer CMD sind strukturell-funktionelle Fehler und Schäden im Zusammenbiss, der sogenannten Okklusion. Also Fehler in der Anatomie der Zähne, wie sie geformt sind und wie sie auf dem Kieferkamm stehen, was zu einer fehlerhaften Funktion führen kann, und in der Passung des Bisses.
Zähne haben eine ausschlaggebende Bedeutung sowohl für die Funktion des Bisses als auch für die Funktion des Bewegungsapparates und des Gesamtorganismus.
Auf die richtige Kieferposition kommt es an
Wissenschaftlich erwiesen muss der Biss/Zusammenbiss auf eine Genauigkeit von ca. 0,01-0,02 mm eingestellt sein.Das entspricht der Dicke eines Haares. Stimmt diese Präzision nicht, ergeben sich Störungen, die das strukturell-funktionelle CMD-Krankheitsbild begründen. Wenn durch Füllungen, Zahnersatz, zu später Versorgung nach Extraktion oder nach kieferorthopädischer Behandlung der Biss oder durch eine falsche Positionierung von Implantaten von dieser anatomisch notwendigen Genauigkeit abweicht, können Beschwerden und Veränderungen im Biss und der gesamten körperlichen Statik entstehen.
Die anatomisch notwendige Genauigkeit des Bisses von ca. 0,01-0,02 mm bedeutet, dass Zahnärzte äußerst präzise arbeiten müssen, um diese Genauigkeit bei der Herstellung von Füllungen, Zahnersatz oder bei kieferorthopädischen Behandlungen zu bewahren und so die Funktionsfähigkeit des Zahn-, Mund-, Kiefersystems, dem stomatognathen System, schmerzfrei zu halten.
CMD-Ursache fehlerhafte Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie
Fehlerhafte Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie können dazu führen, dass der Kiefer nicht mehr anatomisch korrekt schließt, die Zähne dann nicht mehr in der ursprünglichen anatomischen Position in Kontakt kommen, sich der Unterkiefer verschoben hat, oder eine anatomisch physiologische (normale) Bewegung des Unterkiefers nicht mehr möglich ist. Fehler in der Okklusion, also Fehler oder Schäden im Zusammenbiss sind eine maßgebliche Ursache der CMD.
Die strukturell-funktionellen Fehler des Zusammenbisses erklären sich aus der Veränderung der Okklusion durch nicht passgenaue Füllungen, Kronen, Brücken; nach prothetischer Versorgung, durch Teil- und Vollprothesen, Kieferorthopädie, unzureichende oder verzögerte zahnärztliche Versorgung nach Extraktionen und damit Kippung und Verlängerung von Zähnen sowie Einschleiftherapien (Christiansen, 2008; Ridder, 2019, zit. n. Marxkors & Wolowski, 1991).
Bereits eine Abweichung von 0,1 mm von der regelrechten Okklusion führt zu Beschwerden:
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CMD Symptome
CMD chronifiziert sehr schnell und wirkt sich dann auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Es kommt zu Störungen vom Schädel über die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule bis zur Lendenwirbelsäule und dem Becken. Ebenfalls können die inneren Organe betroffen sein:
- Gesichtsneuralgien
- Sehstörungen
- Tinnitus
- Schwindel
- Beeinträchtigung des Herzleistungssystems
- Hormonelle Störungen
- Unter und Oberbauchbeschwerden
- Nieren, Blasen- und Leberprobleme
Ausmaß und körperliche Belastung durch CMD-Erkrankungen variieren. Die Symptome sind unter Umständen kaum bemerkbar. Oder die Schmerzen, die durch eine fehlerhafte Kieferposition verursacht werden, werden auf den Bewegungsapparat oder andere Organe projiziert, sodass der Patient diese Schmerzen möglicherweise gar nicht mit einer CMD in Verbindung bringt.
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CMD Symptome Psyche
Die zahnmedizinischen Fachgesellschaften stellen die Ursachen der CMD primär auf psychische Störungen ab, auf Depressionen, Stress oder Angststörungen oder gar wie in der Leitlinie Okklusale Dysästhesie der zahnmedizinischen Fachgesellschaften DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde) und DGFDT (Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie) dargelegt, auf angebliche Empfindungsstörungen bzw. Wahrnehmungsstörungen aus den Schmerzmeldungen fehlerhafter Funktionen des Bisses. Evidenzbasierte Studien (bewertete wissenschaftliche Erkenntnisse), die diese Ursachen belegen, fehlen. Psychologische Therapien helfen nicht.
Stress kann eine CMD verursachen. Der Mechanismus ist dann so, dass es bei hierfür prädestinierten Menschen durch den Stress zu einer vermehrten Anspannung der Kaumuskulatur und eventuellem Pressen und Knirschen mit den Zähnen kommt. In weiterer Folge kann dies zum Abrieb der Zahnsubstanz und Schädigung des Zahnhalteapparates sowie zu Okklusionsstörungen führen. Dann ist allerdings wieder eine anatomisch-strukturelle CMD entstanden, die ursächlich an den Zähnen und im Zusammenbiss behandelt werden muss.
CMD-Patienten haben Schmerzen im gesamten Körper
Der Schmerz, der aus einem falschen Zusammenbiss resultiert wird in andere Körperbereiche projiziert. Darüber hinaus chronifizieren CMD-bedingte Schmerzen sehr schnell. Ein CMD-bedingter Schmerz kann sich in weit entfernten anatomischen Strukturen wiederfinden, die auf den ersten Blick nichts mit den Kiefergelenken zu tun haben. Dies ist der Grund, warum CMD-Patienten praktisch durch sämtliche medizinische Disziplinen wandern und weitergereicht werden, aber die Ursache des Schmerzes, nämlich ein verlagertes Kiefergelenk bzw. ein verlagerter Unterkiefer zum Oberkiefer wird nicht erkannt.
Schmerzüberflutung führt zu krankhaften Veränderungen der Psyche
Hinzu kommt, dass durch den chronischen Schmerz bei einer nicht ursächlich behandelten CMD es zu Veränderungen im Zentralnervensystem kommen kann, die sich in Depressionen, Angst und vielfältigen körperlichen Symptomen äußern können.
Die dauerhafte Schmerzüberflutung bei einer CMD kann zu krankhaften Veränderungen der Psyche führen.
Langanhaltender, nicht ursächlich behandelter Schmerz führt zu Veränderungen im Zentralnervensystem, wodurch der Schmerz wiederum aufrechterhalten wird. Dadurch kommt es zu persönlichen und sozialen Auswirkungen, zu Depressionen, Angst und vielfältigen weiteren körperlichen Symptomen .
Okklusionsstörungen werden auf das zentrale Nervensystem geschaltet
Die Schmerzen bei einer CMD und auch die Schmerzen in anderen Körperregionen erklären sich daraus, dass das craniomandibuläre System – Zähne, Kiefergelenk, Kaumuskulatur – vor allem durch den 5. Hirnnerv -Trigeminusnerv – versorgt. Der Trigeminusnerv wiederum ist mit anderen Körperebenen verbunden.
Störungen in der Okklusion wirken sich so über die Verbindungen der Nervenbahnen auf die Funktionalität des Gesamtorganismus aus. Daraus leiten sich bei einer CMD die vielfältigen Auswirkungen und Symptome auf den gesamten Körper ab.
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CMD Behandlung
Die ursächliche Therapie der CMD besteht darin, die anatomische, physiologische (für den Patienten normale) Bissfunktion bzw. korrekte Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer wiederherzustellen.
Die strukturell-funktionelle CMD, d.h. eine fehlerhafte Position des Unterkiefers zum Oberkiefer, ist heilbar, indem diese Position des Unterkiefers wieder in seine korrekte Lage gegenüber dem Oberkiefer eingestellt wird.
Koordination Zahnbehandlung mit Manualtherapie oder Physiotherapie
Der Unterkiefer ist über die Kau-, Kopf- und Nackenmuskulatur mit der Wirbelsäule und dem Becken verbunden. Ebenfalls sind die im Kiefer entspringenden Nerven mit dem gesamten Körper verbunden. Der Kiefer ist also in hochkomplexer Weise mit dem gesamten Körper verbunden.
Der Unterkiefer ist also mit dem Gesamtskelett verbunden – die sogenannten ab- und aufsteigenden Funktionsketten. Damit wirkt sich der Zusammenbiss auf den gesamten Bewegungsapparat, auf die gesamte skelettale Statik und auf die inneren Organe aus.
Aufgrund dieser muskulären und knöchernen Verbindungen des Unterkiefers mit der Wirbelsäule und dem Becken wirken sich Störungen im Bereich des Kiefergelenks, der Okklusion oder Kaumuskulatur auch auf den Kopf, auf die Kopfhaltung, die Körperhaltung sowie den Bewegungsapparat aus.
Und umgekehrt.
Eine fehlerhafte Position des Unterkiefers zum Oberkiefer verursacht Störungen im gesamten craniosakralen System (vom Schädel bis zum Kreuzbein) und kann einen Beckenschiefstand auslösen. Und umgekehrt verursacht ein Beckenschiefstand und eine fehlerhafte skelettale Statik eine fehlerhafte Unterkieferposition.
Wenn sich die Lage des Unterkiefers krankhaft verändert –z.B. durch fehlerhafte Füllungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie oder gekippten Zähnen -, dann verändert sich auch die skelettale Statik des gesamten Bewegungsapparates.
Eine fehlerhafte Position des Unterkiefers kann daher die gesamtskelettale Statik verlagern und umgekehrt bei Veränderung der skelettalen Statik verändert sich die Position des Unterkiefers zum Oberkiefer.
Das bedeutet, dass Rückenschmerzen gegebenenfalls über eine Wiederherstellung des korrekten Bisses behoben werden können.
Aus diesem Grund muss jede Behandlung im Biss mit Physio- oder Manualtherapie zeitlich koordiniert werden
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Die Bissumstellung
Eine verlagerte Unterkieferposition wird dadurch therapiert, dass der Unterkiefer wieder in seine anatomische, physiologische, zentrische Position zurückgeführt wird. Der anatomische Zusammenbiss wird wiederhergestellt, indemder Unterkiefer wieder 3-dimensional korrekt dem Oberkiefer zuordnet wird, also in korrekter horizontaler Lage, korrekter sagittaler Lage und korrekter vertikaler Lage. Dabei müssen die Kiefergelenke in korrekter Position innerhalb der Gelenkgrube positioniert sein. Der Unterkiefer muss auf beiden Seiten abgestützt und in der Bewegung frei sein. Und auch der Bewegungsapparat muss frei von Verspannungen und Verlagerungen sein.
Die Ist-Position vs. Soll-Position/Wohlfühlposition
Bei der ursächlichen CMD-Behandlung muss die falsche ist Position in die richtige Soll- Position umpositioniert werden. Die Soll-Position ist die Position, in der man sich wohlfühlt. Diese Position kann der CMD-Patient fühlen und muskulär einnehmen, in dem der Unterkiefer in die Position bewegt wird, in der man sich wohl fühlt.
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